Diagnose von Psoriasis

Wenn Ärzte eine Psoriasis ausschließen wollen, achten sie auf die charakteristischen Veränderungen auf der Haut, z. B. die silbrig-weißen Schuppen, entzündete bzw. gerötete Hautareale oder Pusteln. Bleibt die Diagnose unsicher, kann man eine Hautprobe entnehmen. Dies kann besonders bei einer Psoriasis intertriginosa angezeigt sein. Denn diese siedelt sich in den Falten der Haut an, bringt keine Schuppen hervor und ähnelt einer Pilzinfektion. Eine Hautprobe bringt hier in der Regel Gewissheit.

Diagnose einer Psoriasis der Nägel

Eine Psoriasis der Nägel ähnelt in ihrem Erscheinungsbild einer Pilzinfektion. Daher sollte man in diesem Fall den Pilzbefall mit einer Nagelprobe ausschließen. Dabei ist besonders zu beachten, dass manchmal auch beide Krankheiten gleichzeitig auftreten.

Der „blutige Tau“ bei der Diagnose von Psoriasis

Zu Beginn der Psoriasis fallen die Schuppen meist noch nicht einfach von der Haut ab. Man kann sie dann aber mit dem Fingernagel oder einem kleinen Spatel abheben. Da die abgelösten Schuppen in ihrem Aussehen an Kerzenwachs erinnern, spricht in diesem Fall auch vom „Kerzenwachs-Phänomen“. Hat man die Schuppen entfernt, liegt darunter ein roter Fleck. Wenn man von diesem Fleck ein dünnes Stückchen Haut ablösen kann, kann es zu einer kleinen Blutung kommen, die wie ein Punkt erscheint. Dies nennt man auch „blutiger Tau“ oder „Auspitz-Phänomen“. Das Vorkommen des Hautstückchens unter den Schuppen wird als „Phänomen des letzten Häutchens“ bezeichnet. Dieses dünne Häutchen stellt die unterste Schicht der Oberhaut dar. Lässt sie sich leicht ablösen, ist dies ein deutlicher Hinweis für Psoriasis.

Schweregrad bei der Diagnose von Psoriasis

Im Rahmen der Diagnose von Psoriasis schätzen Mediziner auch den Schweregrad der Krankheit ein. Bei einem der folgenden Kriterien liegt eine schwere Psoriasis vor:

• Über zehn Prozent der Körperhaut weisen die charakteristischen Veränderungen auf
• Betroffen sind die Hände, Füße oder auch sensible Körperregionen wie z. B. der Genitalbereich
• Die Psoriasis schränkt die Lebensqualität des Betroffenen stark ein

Dennoch liegen derzeit noch keine einheitlichen Kriterien oder Definitionen der Schweregrade von Schuppenflechte vor. Häufig wir der sogenannte „Psoriasis Area and Severity Index“ (PASI) gebraucht. Dieser teilt den Schweregrad von Psoriasis nach vier Kriterien ein:

• die Ausweitung der geröteten Hautareale
• die Dicke der Plaques (also der charakteristischen Hautveränderungen)
• das Ausmaß der Schuppung
• die Größe des erkrankten Hautbereichs/der erkrankten Hautbereiche

Es gibt eine Formel, mit der auf dieser Basis der Schweregrad ausgerechnet wird. Ist der Wert 0, hat man keine Psoriasis. Liegt der Wert über 10, sprechen Mediziner von einer mittelschweren bis schweren Schuppenflechte. Unter einem Wert bis 10 liegt eine leichte Form von Psoriasis vor.

Weitere Verfahren zur Diagnose von Psoriasis

Es gibt Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden auslösen wie Psoriasis, z. B. Pilzinfektionen, Syphilis oder Ekzeme. Daher sind manchmal Gewebeproben, Abstriche oder Bluttests notwendig, um diese auszuschließen. Haben Patienten eine Psoriasis-Arthritis, können bildgebende Diagnoseformen dienlich sein, beispielsweise eine Magnetresonanztomografie (MRT), eine Röntgenuntersuchung oder ein Nuklearszintigramm.

Fedor Singer