Entstehung von Psoriasis

Psoriasis ist erblich bedingt, geht also auf genetische Faktoren zurück. Die Krankheit bricht aber nicht bei allen Menschen aus, die diese genetische Disposition haben. Unter Psoriasis leiden in der Regel nur Menschen, bei denen bestimmte weitere Ursachen hinzukommen. Diese nennt man Triggerfaktoren oder Provokationsfaktoren.

Der erbliche Aspekt ist bei der Entstehung von Psoriasis mit rund 60 bis 70 Prozent ursächlich beteiligt. Es gibt aber nicht etwa ein „Psoriasis-Gen“. Stattdessen muss man von einem genetischen Faktorengeflecht ausgehen, das sich aus verschiedenen Aspekten zusammensetzt.

Entstehung von Psoriasis – was im Körper passiert

Die Entstehung von Schuppenflechte ist auf eine Störung des Abwehrsystems zurückzuführen. Normalerweise richtet sich das Abwehrsystem gegen Substanzen und Krankheitserreger, die in den Körper eindringen und ihm schaden wollen. Bei Psoriasis aber erkennt das Abwehrsystem Gewebeteile des eigenen Körpers fälschlicherweise als körperfremd. In der Folge greift das Immunsystem das körpereigene Gewebe an. Krankheiten dieser Art heißen Autoimmunerkrankung.

Die irrtümliche Abwehrreaktion löst entzündliche Prozesse auf der Haut aus. Die Epidermis (also die Oberhaut) verdickt sich. Darüber hinaus kommt es auf bestimmten Hautabschnitten zu einer Verhornung. Diesen Prozess nennt man Parakeratose. Eine Parakeratose führt zu einem Abbau der Schicht aus Körnerzellen. Die Hautzellen, die hornbildend sind, heißen Keratinozyten. Diese schwellen bei Psoriasis an und wachsen überdurchschnittlich schnell. Daher entstehen auf der Haut die für Psoriasis typischen Schuppen.

Wenn ein Mensch gesund ist, regeneriert sich die Epidermis in einem Zeitraum von nicht ganz vier Wochen. Während dieser Zeit stellt die Haut neue Zellen her und die oberste Hautschicht verhornt und wird abgestoßen. Liegt eine Verletzung der Haut vor, spielt sich dieser Vorgang schneller ab, weil eine Reparatur erforderlich ist. Bei einem Schub der Schuppenflechte ist dies auch der Fall: Der Prozess der Hautregeneration verläuft viel zu schnell. Die Verhornung der Haut dauert hier nur zwischen drei und sechs Tagen.

Ursachen von Psoriasis

Wenn eine erbliche Veranlagung für Psoriasis vorliegt, können bestimmte Triggerfaktoren hinzukommen, die dann als Auslöser der Krankheit fungieren. Zu den besonderen Risikofaktoren von Psoriasis gehören unter anderem: Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht. Auch Hautverletzungen z. B. durch ein Tattoo oder einen Sonnenbrand sind riskant für Menschen mit einer genetischen Disposition. Darüber hinaus kann die Haut gereizt werden durch enge Kleidung, gravierende Infektionen, Schwankungen im Hormonhaushalt oder giftige Substanzen aus der Umwelt. Stress kann ebenfalls die Entstehung von Psoriasis begünstigen. Auch manche Medikamente zählen zu den Triggerfaktoren für Psoriasis, z. B.:

• Betablocker
• ACE-Hemmer
• Kalzium-Kanal-Blocker
• Lithium
• Gold
• Glukokortikoide
• Nicht-steroidale Antirheumatika
• Manche Antibiotika
• Präparate gegen Malaria
• Selten: TNF-alpha Blocker, die bei Darmentzündungen eingesetzt werden

Fedor Singer