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Psychische Auswirkungen von Psoriasis
Wer unter Psoriasis leidet, empfindet möglicherweise Scham wegen der sichtbaren Hautveränderungen. Rund 25 Prozent der Menschen mit Psoriasis haben Depressionen.
Psoriasis

Psychische Auswirkungen von Psoriasis

Psoriasis kann auch die Psyche beeinträchtigen. Die Pflege der Haut ist zeitaufwendig und arbeitsintensiv, ebenso die Therapien. Dies müssen die Betroffenen mit den Anforderungen im Beruf und im Privatleben vereinbaren.

Menschen mit Psoriasis empfinden auch nachts oft einen so starken Juckreiz, dass sie nicht schlafen können und daher am Tag müde und weniger belastbar sind. Es kommt noch immer vor, dass Betroffene gemieden werden, auch weil andere die Hauterscheinungen fälschlicherweise für ansteckend halten. Die Angst vor den Blicken anderer belastet mitunter sehr und kann bei den Betroffenen zu einer sozialen Isolation führen.

Der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann hilfreich sein, um Gleichgesinnte zu finden, sich auszutauschen, gegenseitig zu stützen und mit der Krankheit nicht mehr allein zu sein. Der Deutsche Psoriasis Bund hat 35 regionale Gruppen, die Selbsthilfegruppen anbieten. Man kann hier auch wichtige Informationen mit nach Hause nehmen sowie Tipps für die Wahl des richtigen Arztes.

Psychische Therapien bei Psoriasis

Wenn bei Psoriasis die Lebensqualität leidet, kann seelischer Stress entstehen, der wiederum die Symptome der Psoriasis verschlimmern kann. Dies löst nicht selten einen sozialen Rückzug aus und führt zu Depressionen. Auch Alkoholismus ist unter Patienten mit Psoriasis recht häufig. Das Sexualleben kann beeinträchtigt sein, vor allem dann, wenn unschöne Hautveränderungen die Betroffenen glauben lassen, weniger attraktiv zu sein. Aus psychotherapeutischer Sicht können hier folgende Interventionen dienlich sein:

  • Psychoanalyse:
    Die Psychoanalyse als Therapieform hat das Ziel, die tieferen, emotionalen und psychischen Wurzeln und Entstehungszusammenhänge der Krankheit aufzudecken. Dies soll zu einem intensiveren Verständnis für sich selbst und die Psoriasis führen.
  • Verhaltenstherapie:
    Diese betrachtet psychische Probleme als fehlerhaftes Verhalten, das man erlernt hat. Die Verhaltenstherapie versucht aktiv bessere Verhaltensweisen aufzubauen und zu erlernen.
  • Entspannungstechniken:
    Entspannungstechniken sollen helfen, Ruhe zu finden und Stress abzubauen. Eine bessere psychische Balance kann auch dazu beitragen, dass die Veränderungen der Haut zurückgehen. Man sollte auch versuchen, für sich selbst feststellen, was genau einen Schub der Psoriasis auslöst, also wo die eigenen Triggerfaktoren liegen.

Fedor Singer